Operation des Hüftimpingements

Unter Hüftimpingement versteht man eine schmerzhafte Einklemmsymptomatik am Hüftgelenk meist in der Beuge, welche besonders bei maximaler Beugung und gleichzeitiger Innendrehung auftritt. Meist sind jüngere Patienten betroffen und eine nennenswerte Abnützung ist nicht zu erkennen. Die Ursache liegt entweder in einem mangelhaft ausgebildeten Schenkelhals oder in einem Überhang der Gelenkspfanne, meist aber in einer Kombination.
Die Operation besteht darin, den Überstand am Schenkelhals u./o. an der Pfanne zu entfernen und etwaige Begleitschäden am Labrum, einer am Pfannenrand anhaftenden „Dichtung“, zu reparieren.
Für diese Operation wird in letzter Zeit vermehrt die Arthroskopie angewandt. Die Operation ist allerdings sehr schwierig und zeitaufwändig. Auch ich habe diese Operationstechnik angewendet, kann sie aber aus technischen Gründen meinen Patienten derzeit nicht anbieten.
Ich führe diese Operation in einer minimalinvasiven offenen Technik, mit gleichem (manchmal auch besserem) Ergebnis und deutlich verkürzter OP-Zeit.
Die Nachbehandlung erfolgt ggf. mit einer Teilentlastung mit Stützkrücken für wenige Wochen bis der Schenkelhals seine normale Festigkeit wiedererlangt hat.

Die Hüfttotalendoprothese

Diese kommt zur Anwendung, wenn ein Schaden am Hüftgelenk selbst, wie etwa durch AbnützungDurchblutungsstörung oder Gelenksrheuma, soweit fortgeschritten ist, dass eine konservative Therapie nicht mehr sinnvoll erscheint.

Operationsprinzip

Hüftimplantat
Hüftimplantat

Das Prinzip beruht darin, den Hüftkopf und den restlichen Knorpel aus der Pfanne zu entfernen. In die leere Pfanne wird eine Metallschale, die die eigentliche Gleitfläche trägt und in den Oberschenkel ein Metallstiel, welcher den Kopf trägt, eingesetzt (Siehe Abbildungen). Dieses Prinzip ist bei allen erfolgreichen Implantaten gleich.
Ich verwende ausschließlich zementfreie Implantate. Die Metallteile bestehen immer aus Titan oder Titanlegierungen und sind meist mit einer speziellen Beschichtung und Oberfläche ausgeführt, welche das Einwachsen in den Knochen erleichtert. Auch in osteoporotischen Knochen finden die Implantate ausreichend Halt.

 

Hüftimplantat
Hüftimplantat

Die Gleitfläche in der Pfanne besteht entweder aus Keramik oder aus extrem widerstandsfähigem Kunststoff, der Kopf immer aus Keramik.

Mit dieser Technologie sind heutzutage Standzeiten von über 15 Jahren keine Seltenheit mehr.

Neue Entwicklungen

 

In den letzten Jahren sind die erprobten Implantate deutlich weiterentwickelt worden. Insbesondere der Metallstiel, welcher in den Oberschenkel eingesetzt wird, ist heute meist deutlich kürzer und weist auch eine gebogene Form auf (Siehe Abbildung rechts) sodass er unter Zuhilfenahme speziell entwickelter Instrumente an der Hüftmuskulatur vorbei eingebracht werden kann. So gelingt es in der Regel, die Muskulatur unbeschädigt zu lassen

Die Patienten profitieren durch eine schnellere Rehabilitation und auch durch deutlich seltener auftretende Restbeschwerden.

Schnittführung bei anterolateralem Zugang
Schnittführung bei anterolateralem Zugang

Die anfänglichen Bedenken sind ausgeräumt und auch die höhere Komplikationsrate im Vergleich zur konventionellen Methode kann heutzutage bei geübten Operateuren nicht mehr beobachtet werden.

In der Regel werden zwei leicht unterschiedliche Schnittführungen verwendet:

Als Weiterentwicklung des traditionellen seitlichen Zugangs ist der sogenannte anterolaterale Zugang zu verstehen, bei dem die Hüftprothese durch eine Muskellücke am Vorderrand des mittleren Gesäßmuskels eingebracht wird. Der Hautschnitt liegt an der Seite (Siehe Abbildung rechts)

Schnittführung bei vorderem Zugang (AMIS©-Methode)
Schnittführung bei vorderem Zugang (AMIS©-Methode)

Aus Frankreich hat vor einigen Jahren der direkte vordere Zugang bei uns Eingang gefunden. Hier wird der Hautschnitt weiter vorne, aber immer noch leicht seitlich angelegt. Die Hüftprothese wird bei diesem Verfahren eine Muskellücke weiter vorne als beim anterolat. Zugang eingebracht.
Diese Methode hat auch als AMIS©-Methode Einzug in den Sprachgebrauch gefunden (AMIS = anterior minimal invasive surgery) (Siehe Abbildung rechts)

Ich kann meinen Patienten die Operation nach beiden Verfahren anbieten.

Die Rehabilitation postoperativ besteht aus einer gezielten Heilgymnastik sowie in der Teilentlastung mit Krücken für wenige Wochen, um das Einheilen des Implantates im Knochen nicht zu stören.